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Investitionen in die Energieinfrastruktur in Asien sind entscheidend für die Energiewende und die Erreichung der Netto-Null-Ziele

●      Die globale CO₂-Belastung des BIP ist seit 1980 um bemerkenswerte 78 % gesunken, in den asiatischen Ländern aber liegen die Emissionen gemessen am BIP weiterhin deutlich über dem globalen Durchschnitt.

●      Die acht asiatischen Länder[1] , die im neuesten Report von ThomasLloyd analysiert werden, sind für 45 % der gesamten weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich.

●     Während die CO2-Belastung des Wirtschaftswachstum gesunken ist, steigen die globalen Gesamtemissionen weiterhin stetig an und haben sich seit 1980 fast verdoppelt. China ist nach wie vor der weltweit größte Emittent, dessen Ausstoß von 10,9 Mrd. Tonnen im Jahr 2019 auf 11,4 Mrd. Tonnen im Jahr 2021 angestiegen ist und damit mehr als doppelt so hoch ist wie der der Vereinigten Staaten, die mit 5 Mrd. Tonnen an zweiter Stelle liegen.

London / Zürich 1. März 2023: Mit einer Bevölkerung von 4,68 Milliarden Menschen (60 % der Weltbevölkerung) und einem schnell wachsenden Energieverbrauch muss Asien eine entscheidende Rolle bei den weltweiten Bemühungen spielen, die Kohlenstoffemissionen bis 2050 zu reduzieren und das Ziel der Netto-Null zu erreichen.

Unser neuer Forschungsbericht mit dem Titel “Die CO2-Belastung des Wirtschaftswachstums” zeigt, dass Asien mehr als die Hälfte der weltweiten 37,12 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen produziert und nur acht der asiatischen Länder für 45 % der gesamten globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind. 

 Die Studie, die die Menge an CO₂ misst, die für jede Billion Dollar des erwirtschafteten BIP emittiert wird, bietet aufschlussreiche Vergleiche zwischen den Ländern, indem sie die Intensität ihrer Emissionen ins Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung setzt. Dieser Vergleich, der sich nicht nur auf die absoluten Emissionen konzentriert, macht deutlich, wo Impact-Investitionen am effizientesten eingesetzt werden müssen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die weltweiten durchschnittlichen Kohlenstoffkosten des BIP pro Land 382 Millionen Tonnen (Mt) betragen, wobei die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens, insbesondere die Schwellenländer[2] und Bangladesch, meist deutlich über der 500-Mt-Marke liegen, ganz im Gegensatz zu den "Big Four"[3] in Europa mit 132 Mt.

 Während es den westlichen Ländern in den letzten Jahrzehnten gelungen ist, sowohl das absolute Niveau ihrer CO₂-Emissionen als auch die Kohlenstoffintensität ihres BIP zu senken, sieht es in Asien ganz anders aus. Dies zeigt der Vergleich der CO₂-Belastug des BIP für 2021 für Länder wie Vietnam mit 890 Mt CO₂-Emissionen pro Billion Dollar oder Indien mit 853 Mt CO2-Emissionen pro Billion Dollar. Diese asiatischen Länder sind die kohlenstoffintensivsten Produzenten der Welt, dicht gefolgt von Malaysia, China, Thailand und Indonesien, die mindestens viermal mehr CO₂-Emissionen verursachen als die “Big Four” in Europa.[4]

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass in ganz Asien umfangreiche Investitionen in die Klima-Infrastruktur und in Projekte für erneuerbare Energien erforderlich sind, um die Energiewende zu beschleunigen und den Klimawandel dort zu bekämpfen, wo Investitionen die grösste Wirkung entfalten können. Die Analyse zeigt, dass insbesondere in den asiatischen Schwellenländern, die nach wie vor auf kohlenstoffintensive Brennstoffe angewiesen sind, um ihre wachsenden Volkswirtschaften zu versorgen, der demografische Wandel und das Wirtschaftswachstum die Nachfrage nach Energie rapide in die Höhe treibt.

 Darüber hinaus unterstreicht der Bericht von ThomasLloyd die Bedeutung der sich verändernden globalen Demografie, da Asien heute fast 60 % der Weltbevölkerung ausmacht und die Lebenserwartung des Durchschnittsbürgers auf 74 Jahre steigt, während sie 1950 noch bei 41 Jahren lag.

 Nick Parsons, Head of Research bei ThomasLloyd, meint dazu: "Als Entwickler und Finanzierer nachhaltiger Infrastrukturanlagen sind wir stolz darauf, einen Beitrag zum wirtschaftlichen Wandel in der Region zu leisten und die Intensität der Kohlenstoffproduktion und des Kohlenstoffverbrauchs in Asien zu begrenzen, während wir gleichzeitig auf die Bedürfnisse der schnell wachsenden Bevölkerung der Region eingehen können.

Mit diesem Bericht über die CO₂-Belastung des BIP können wir aufzeigen, wo Fortschritte erzielt wurden und wo weitere Massnahmen und Investitionen erforderlich sind, um die Energiewende in Asien voranzutreiben.

Da die CO₂-Belastung des BIP in Asien fast viermal so hoch ist wie in den vier grössten Volkswirtschaften Europas, sind Investitionen in erneuerbare Energien in Asien ein entscheidender Schritt, um bis 2050 die globale Klimaneutralität zu erreichen."

 Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.

Methodik

Im Jahr 2021 adaptierte ThomasLloyd das Konzept der "Carbon Cost of GDP", das die Menge an CO2 misst, die für jede Billion Dollar des Bruttoinlandsprodukts ausgestossen wird. Bei der Einführung dieses jährlichen Berichts, der nun bereits zum dritten Mal erscheint, stellte ThomasLloyd eine Methode vor, um aussagekräftige Vergleiche zwischen Ländern und Regionen anzustellen und die Emissionsintensität der Länder im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung und nicht zur Bevölkerung zu stellen.

Unter Verwendung der neuesten Daten des Internationalen Währungsfonds, des Global Carbon Atlas und der Weltbank präsentiert ThomasLloyd seine Berechnungen und die aussagekräftigsten Analysen darüber, wo Investoren ihre Investitionen priorisieren sollten, um die globalen CO2-Emissionen am effektivsten zu reduzieren.

[1] Schwellenländer Asiens (China, Indien, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Thailand, Vietnam) und Bangladesch

[2] China, Indien, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Thailand, Vietnam

[3] Die vier großen europäischen Länder sind: Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Italien.

[4] Vergleich in Bezug auf die CO₂-Belastung des BIP

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